Umbau Katholische Kirche St. Ulrich, Wittenbach

Die Kirche St. Ulrich in Wittenbach hat eine beeindruckende Geschichte von 350 Jahren hinter sich. In den letzten Monaten hat sie eine aufwendige Renovierung erfahren. Bei diesem bedeutenden Projekt war auch die Schreinerei Grüter und Moretto beteiligt. Die Schreinerei trug unter anderem die Verantwortung für die Sedilien (Sitze für die Priester und Messdienenden), die Fächerwände und die Opferaltare. Im Interview mit dem Projektleiter und Geschäftsführer, Fermo Moretto, erfahren wir mehr über die Details dieses anspruchsvollen Projekts.

350 Jahre Kirchengeschichte: Die Renovierung von St. Ulrich in Wittenbach

Schreinerarbeit in St. Ulrich

350 Jahre Kirchengeschichte: Die Renovierung von St. Ulrich in Wittenbach

Die Kirche St. Ulrich, die im Jahre 1675 und 1676 erbaut wurde, wurde nun zum vierten Mal renoviert. Welche Aufgaben hatte eure Schreinerei bei diesem Projekt?

Unsere Aufgaben waren vielfältig. Zunächst haben wir die 20 Kirchenbänke demontiert und aufgefrischt. Das bedeutete, dass wir die Bänke zu uns in den Betrieb transportierten, auseinandernahmen, abschliffen, kürzen und die Oberflächen erneuerten. Die Bänke waren etwa ein Jahr in unserem Betrieb gelagert, bevor wir mit der Bearbeitung beginnen konnten. Darüber hinaus haben wir die Sedilien hergestellt, die Fächerwände als Trennwände und auch die Opferlichttische, Weihwasserspender und die Stelen für die Heiligenstatuen gefertigt.

Welche Herausforderungen gab es während der Renovierungsarbeiten?

Die logistische Herausforderung war sicherlich erheblich, da wir die Kirchenbänke rund ein Jahr lang lagerten. Doch auch die Details spielten eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktionierte, optimal aussah und den Anforderungen entsprach. Die Kirchenbänke bestehen aus zwei verschiedenen Holzarten, Eiche und Fichte. Die Eiche beispielsweise ist gerbsäurehaltig, was bei der Oberflächenbehandlung berücksichtigt werden musste. Wir haben dann im Voraus einige Muster hergestellt und hatten eine sehr gute Zusammenarbeit mit unserem Lieferanten für Oberflächen.

Auffällig sind auch die zweifarbigen Sedilien. Welche Holzarten wurden dafür verwendet?

Die Sedilien, wie auch die anderen Einrichtungsobjekte, die wir herstellten, bestehen aus Kernesche, die entlang der Sitter in Wittenbach gewachsen ist. Die dunklen Möbel wurden gebeizt. Damit wir einheimisches Holz verwenden konnten, mussten wir bereits ein Jahr im Voraus bekannt geben, wie viel Holz wir für die Arbeiten benötigen würden. Dann wurden die Bäume gefällt, geschnitten und das Holz getrocknet. Dies erforderte eine sorgfältige Planung, aber glücklicherweise ist alles reibungslos verlaufen.

Die dunklen Fächerwände sehen nach einer aufwändigen Arbeit aus. Wie wurden sie gefertigt?

 Ja, die Fächerwände waren eine aufwändige Arbeit. Sie bestehen aus 2000 Leisten, ebenfalls aus Kernesche, in verschiedenen Längen und Größen. Wir mussten besonders auf die Jahresringverläufe achten, um Verziehungen zu verhindern. Die Leisten wurden auf der Hobelmaschine zugespitzt, die Oberflächen geschliffen, gebeizt und dann zusammengefügt. Das Design der gesamten Holzarbeiten war vorgegeben, aber wir mussten kreativ sein, um die Qualität und Funktionalität sicherzustellen. Besonders bei den Trennwänden hatte unser Arbeitsvorbereiter, Dominik Schenkel, ausgezeichnete Ideen.

Gab es Zeitdruck bei diesem Projekt?

Das Bauprogramm war gut geplant, und wir hatten ausreichend Zeit, die wir auch benötigt haben. Gegen Ende der Bauphase wurde die Logistik erneut herausfordernd, als wir die Bänke zurück in die Kirche transportieren mussten.

Wie war es, in einer Kirche zu arbeiten?

Fermo Moretto: Es war eine außergewöhnliche Erfahrung. Es war nicht nur eine Baustelle, sondern ein Ort, der besonderen Respekt erforderte. Es schien, als ob alle Arbeiten mit großer Achtsamkeit ausgeführt wurden, und alle, die daran beteiligt waren, waren sich der Bedeutung bewusst, in einer Kirche zu arbeiten. Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre und Stimmung.

Fotos: Die Bilder von den Sedilien und in der Kirche wurden uns von Kurt Merz zur Verfügung gestellt.

Alexandra Grüter-Axthammer Marketing

Alexandra Grueter

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